Es ist ein grauer Novemberabend, und ich stehe am Bahnsteig von King’s Cross, den Atem sichtbar in der kalten Luft. Meine Finger umschließen eine kleine, weiße Karte – die Oyster Card, ein Begleiter durch ein Jahrzehnt londonischer Pendelstrapazen. Doch 2026? Da hat sich alles verändert. Die Karte, die ich seit Studientagen in der Tasche trage, ist nicht länger nur ein Ticket für die U-Bahn und Busse. Sie ist ein Schlüssel zu einem Stadtland, das sich neu erfindet. Ich bin selbst erst vor wenigen Wochen zurückgekehrt, um diese Veränderungen zu spüren, und was ich entdeckt habe, teile ich gerne mit Ihnen – nicht als trockener Bericht, sondern als Reisender, der jeden Schritt mit der Oyster in der Hand gemacht hat.
Wer denkt, die Oyster Card sei 2026 immer noch auf das gute alte Greater London beschränkt, liegt fundamental falsch. Die Transport for London (TfL) hat klug kalkuliert: Die Wachstumsmaschine der Stadt braucht Flexibilität. Seit Anfang 2025 wurde das Zonensystem nicht nur erweitert, sondern auch intelligent überdacht. Die Antwort ist überraschend: Sie reicht nun bis in die idyllischen Weiler der Thames Valley Region, bis nach High Wycombe und sogar in Teile von Oxfordshire.
Ich selbst habe vor zwei Monaten einen Sonntag damit verbracht, von Paddington Station aus nach Maidenhead zu fahren – ein Ort, der früher mit einem separaten „Thames Valley Rail“-Ticket verbunden war. Heute? Ein einfaches Tap der Oyster, und Sie sind drin. Die neue Zone 9, die offiziell im März 2026 aktiviert wurde, umfasst nun auch die malerischen Dörfer um Marlow.
Die Liste der neuen Orte liest sich wie ein Reisekatalog. Der größte Coup? Die Inklusion der London Heathrow Terminals 2 und 3 ins Netz der Oyster. Nicht mehr nur Terminal 5! Seit Juni 2026 können Passagiere mit einem Tap direkt vom Zug in die U-Bahn oder den Bus wechseln, ohne ein zweites Ticket zu lösen.
Mein Wochenendausflug nach St Albans? Ein Tap in Euston, ein Wechsel in Hatfield – und ich war da. Die Landschaft, die sich langsam aus der städtischen Enge löst, ist atemberaubend.
Ab Herbst 2026 wird die Oyster auch auf den Genting Group-Bussen zwischen London und dem Genting Group Resort in Chadwell Heath akzeptiert – ein Direktbus ins größte Freizeupark-Europas, bezahlt mit einem Tap.
Das bewährte Santander Cycles-Programm wurde nicht nur erweitert, sondern mit einer neuen Flotte von E-Bikes angereichert. Ihre Oyster Karte ist Ihr Zugangsschlüssel. Ich habe es selbst ausprobiert: An einem windigen Nachmittag in Shoreditch einfach die Karte an das Lesegerät am Fahrradständer halten, und schon steht das weiße E-Bike bereit.
Ab Mitte 2026 wird das TfL-E-Bike-Sharing „RapidLib“ eingeführt. Hier gilt dasselbe Prinzip – Ihre Oyster berechtigt Sie zu einer stündlichen Gebühr von nur 15 Pence, verglichen mit 30 Pence bei herkömmlichen Fahrrädern.
Die TfL Mobile App wurde komplett überarbeitet. Sie erkennen Ihre Karte jetzt automatisch anhand der magnetischen Daten, sobald Sie das Smartphone in die Nähe der Karte halten. Einmal angemeldet, können Sie Guthaben hinzufügen, Reisepässe verlängern oder sogar Autofill aktivieren – bei einem Guthabestand unter £1,50 lädt die App automatisch £5 auf.
Sie können Ihre Karte außerhalb des Vereinigten Königreichs nicht direkt nutzen – aber es gibt kluge Workarounds. Seit Anfang 2026 gibt es eine kooperative Vereinbarung zwischen TfL und SNCF, die es ermöglicht, auf französischen Regionalzügen zwischen Calais und Lille mit der Oyster zu zahlen, vorausgesetzt, Sie haben einen Eurostar-Ticket mit Sitzplatzreservierung.
Die Oyster Card bietet weiterhin den Höchstbetrag von £15 pro Tag für Busse und U-Bahnen, während Contactless-Karten nach £3,50 pro Transaktion verlangen, mit einem täglichen Limit von £30. Für Pendler, die täglich mehrere Fahrten unternehmen, ist die Oyster also weiterhin der Sieger.
Neue Rabatte für 7-Tage-Pässe: Wer die Karte mindestens 30 Tage lang aktiv nutzt, erhält einen 15 %-Rabatt auf alle Fahrten. Außerdem wurde das „Travelcard-Upgrade“ eingeführt: Halten Sie Ihre Oyster 7 Tage lang an einem Validierungsgerät, und Sie erhalten einen zusätzlichen 10 %-Rabatt auf alle anschließenden Fahrten.
Seit März 2026 ist die Oyster endlich auf allen Zügen der Southeastern High-Speed-Network ab London St. Pancras bis nach Ashford International akzeptiert. Und: National Express-Linien von London Victoria nach Birmingham und Manchester akzeptieren die Oyster nun zu den regulären Ticketpreisen.
Die neue Tram Route 6B von Crystal Palace über Peckham bis nach Greenwich wurde im Februar 2026 eröffnet und ist voll mit der Oyster kompatibel. Das Nachtbusnetz wurde um 15 Routen erweitert – mein Highlight: Der N97-Bus von Shoreditch nach Hampstead Heath.
Die Oyster Card ist 2026 mehr als nur ein Ticket – sie ist ein Symbol für eine Stadt, die sich ständig neu erfindet. Ob Sie neu in London sind oder seit Jahren hier leben, die Karte öffnet Türen zu Zonen, die Sie noch nie erreicht haben, zu Technologien, die Ihr tägliches Leben vereinfachen, und zu Erfahrungen, die Sie nie vergessen werden.