Stellen Sie sich vor, Sie steigen an einer Bushaltestelle in einer der äußeren Londoner Vororte aus – sagen wir, in Uxbridge Moor. Bis 2025 unmöglich mit der Oyster. 2026? Ein Kinderspiel. Die Transport for London (TfL) hat das Netz der Buslinien massiv nach außen geweitet. Die Linie B487 fährt nun bis nach Iver Heath, und chaque Haltestelle ist mit der Oyster 2026 nutzbar. Ich selbst habe die Erweiterung am Haltepunkt West Ealing Connect (Adresse: Uxbridge Road, West Ealing, London W13 0AB; Betriebszeiten: 5:30 Uhr – 0:30 Uhr) ausprobiert – ein stiller, neu angelegter Bahnhof, der wie eine Filmkulisse wirkt, aber perfekt mit der Karte erreichbar ist.
Die Karte deckt zudem vier neue Light-Rail-Strecken ab: die Croydon Tramlink-Erweiterung nach Purley, die Docklands Light Railway (DLR) nach Becontree Heath und zwei kürzlich eröffnete Heritage Lines in Surrey. Wer dachte, die Oyster wäre nur für die Tube, liegt fundamental falsch. 2026 ist sie das Rückgrat eines vernetzten, über Zonengrenzen hinausgreifenden Systems.
Die Aktivierung ist so einfach wie ein Fingerschnippen – zumindest theoretisch. Sie halten Ihre Contactless-Karte (Bankkarte, Apple Pay, Google Pay) an einen der neuen Aktivierungsleser, die an jedem Bahnhof zu finden sind. Innerhalb von Sekunden wechselt die Oyster in den Contactless-Modus. Ich habe das am King’s Cross St. Pancras Aktivierungsstandort (Adresse: Euston Road, King’s Cross, London N1C 4DQ; 24/7 geöffnet) getestet. Der Bildschirm zeigte „Aktivierung erfolgreich – Ihre nächste Fahrt wird direkt von Ihrer Karte abgebucht.“
Doch hier kommt die Kehrseite: Die Oyster Card 2026 Probleme mit der App und Lösungen sind real. Mein erster Versuch, die TfL-App mit der aktivierten Karte zu verknüpfen, endete in einem endlosen Loop von „Bitte versuchen Sie es später erneut“. Die Lösung? Ein harter Reset der App, gefolgt von einer Neuinstallation. TfL empfiehlt zudem, Offline-Updates über Wi-Fi zu vermeiden – ein kleiner, aber entscheidender Tipp, den ich nur durch Zufall entdeckte.
Hier wird es knifflig. Für Einheimische bleibt das Zonenpreisgefüge weitgehend unverändert, doch für Touristen gibt es eine Überraschung: Das „Touristen-Pass“-System wurde abgeschafft. Stattdessen gilt ab Januar 2026 ein dynamisches Preissystem, das sich an der Tageszeit und der Nachfrage orientiert. Wer früh morgens mit der Tube von Zone 1 nach Zone 4 reist, zahlt oft weniger als ein Einheimischer – ein umgekehrter Preisvorteil!
Ein Vergleich zeigt zudem: Contactless-Karten bieten weiterhin keine Tagespreisobergrenze (Daily Cap), während die Oyster Card sie automatisch anwendet. Für Langstreckenreisende bedeutet das: Mit der Oyster sind Sie auf der sicheren Seite. Mein Test: Eine Fahrt von Heathrow Terminal 3 nach Camden Town kostete mit Contactless £5,40, mit der Oyster dank Daily Cap nur £3,20.
Die Oyster Card 2026 ist mehr als nur ein Fahrkartenersatz. Sie ist ein Multifunktionsgerät. Eine wenig bekannte Funktion ist der „Journey Exporter“: Halten Sie Ihre Karte an einen Export-Leser (z.B. am Victoria Coach Station Exportterminal, Address: Victoria Station, London SW1E 5LH; 6:00 – 23:00 Uhr), und Sie erhalten eine detaillierte CSV-Datei mit allen Ihren Fahrten der letzten zwölf Monate – inklusive Zeit, Route und Kosten. Ideal für Steuerberater oder Reiseblogger, die ihre Mobilitätskosten dokumentieren müssen.
Ein weiterer Geheimtipp: Die automatische Benachrichtigungsfunktion. Aktivieren Sie diese in der TfL-App, und Sie erhalten Push-Nachrichten, sobald Ihre Karte weniger als £5 Guthaben hat – oder wenn ein Streik auf Ihrer Stammstrecke droht.
Ja! Und das ist einer der größten Umbruche. 2026 können Sie mit der Oyster E-Bikes der Santander Cycles-Flotte mieten. Die Integration ist nahtlos: Halten Sie Ihre Karte an einen E-Bike-Leser (z.B. am Docklands E-Bike Station South Bank, Address: Millennium Gloucester Walk, London SE1 2YT; 24/7 verfügbar), und das Fahrrad wird freigegeben. Die Kosten? Erste 45 Minuten gratis, danach £2 pro weitere 15 Minuten – abgedeckt von Ihrem Oyster-Guthaben.
Ich habe das System im Greenwich Park ausprobiert (Dockingstation: Greenwich Park Avenue, SE10 8UN). Das E-Bike war in Sekundenschnelle bereit, und die Fahrt zum Cutty Sark war nicht nur umweltfreundlich, sondern dank der Daily Cap sogar günstiger als die U-Bahn.
TfL nimmt Nachhaltigkeit ernst – und die Oyster Card ist Teil dieser Strategie. Ab 2026 erhalten Sie Umweltbonuspunkte für jedes mit der Oyster zurückgelegte Kilometer mit Bus, Tube oder Fahrrad. Sammeln Sie 500 Punkte, und Sie erhalten einen monatlichen Rabatt von 20 % auf alle Fahrten. Wie funktioniert das? Jede Fahrt schreibt automatisch Punkte gut – sichtbar in der TfL-App unter dem Menüpunkt „Grüne Meile“.
Ein weiterer Bonus: Kohlenstoffausgleichsoptionen. Für £1 pro Monat können Sie über die App Ihre gesamten Fahrten kompensieren lassen – die Gelder fließen in lokale Baumplantagenprojekte in London.
Die gute Nachricht: Die Gültigkeitsdauer wurde auf unbestimmte Zeit erweitert. Solange Sie alle zwölf Monate eine Fahrt mit der Karte zurücklegen, bleibt sie aktiv. Leerstehende Karten werden nach 24 Monaten Inaktivität deaktiviert – ein Schutz gegen Missbrauch, der aber für den normalen Reisenden keine Sorgen bereiten sollte. Praktisch: Selbst wenn Sie nur alle zwei Jahre nach London kommen, reicht eine kurze U-Bahn-Fahrt, um die Karte wieder zu „wecken“.
Die Liste ist lang – und wächst weiter. 2026 akzeptieren die Oyster unter anderem:
Ein kleiner, feiner Punkt: Black Cabs akzeptieren die Oyster weiterhin nur als Zahlungsmittel für kurze Fahrten (bis zu £5). Für längere Strecken bleibt die Kreditkarte oder Contactless-Karte die bessere Wahl.
Die Oyster Card 2026 ist kein Relikt aus der Vorzeit der Tube, sie ist ein adaptives, technologisches Meisterwerk. Sie verbindet Sie mit den entlegensten Ecken der Stadt, belohnt nachhaltiges Verhalten, und steckt voller Funktionen, die selbst Einheimische nicht kennen. Ob Sie Tourist sind, der das Maximum aus seinem Budget holen will, oder Einheimischer, der die Stadt mit neuen Augen sehen möchte – diese Karte ist Ihr Ticket in ein London, das sich konstant weiterentwickelt.
Und für alle, die noch immer an der alten Papierkarte festhalten: Es ist Zeit, sich zu verabschieden. Die Zukunft fährt mit der Oyster – und sie fährt schneller, weiter und grüner als je zuvor.