Wenn man London sagt, denken viele sofort an die Piccadilly Lights, den Tower Bridge oder den ewigen Regen. Doch für mich, und für jeden, der die Stadt auch nur ein wenig kennt, gibt es einen ganz anderen Magneten: das Shopping. 2026 steht Londons Retail-Landschaft vor einer faszinierenden Zuspitzung. Zwei Giganten dominieren die Szenerie: die geschichtsträchtige Oxford Street und das moderne Einkaufsparadies Westfield. Doch welcher Ort bietet wirklich das ultimative Einkaufserlebnis? Ich habe beide Seiten erkundet – mit allen Sinnen, mit einem vollen Terminkalender und einer gesunden Portion Skepsis. Hier ist mein tiefgehendster, ehrlichster Vergleich.
Oxford Street ist seit Jahrzehnten das Herz des londonischen Einzelhandels. 2026 hat sie sich nicht nur erhalten, sondern mit mutigen Neuausrichtungen erneuert. Wer hierherkommt, betritt einen lebendigen Organismus, keinen passiven Shopping-Tempel. Die Straße pulsiert – selbst um neun Uhr morgens, wenn die ersten Touristenbusse anfahren und die ersten Kaffeebecher bei Pret oder Costa aufgesetzt werden, herrscht bereits ein reges Treiben.
Meine erste Begegnung mit Oxford Street in diesem Jahr war ein Sturm der Emotionen. Zwischen den vertrauten Fassaden von Selfridges – dem vielleicht großartigsten Department Store der Welt – und der pulsierenden Energie von Topshop und & Other Stories fühlte ich mich sofort zurückversetzt in meine ersten Reisen nach London. Die Wiedereröffnung von John Lewis & Partners im Sommer 2025 hat der Straße neue Leben eingehaucht.
Wenn es um Luxus geht, ist Oxford Street unbestreitbar die Königin. Von der ikonischen Regent Street Ecke bis zum Carnaby Square pulsiert die Avenue mit Flaggschiffen von Saint Laurent, Gucci und Bottega Rose Gold. Die neu gestaltete Boutique von Tom Ford im Herzen der Straße ist ein Meisterstück aus Marmor und Licht – ein Ort, an dem man nicht nur kauft, sondern *erlebt*.
Doch die Straße hat auch ihre dunklen Seiten – und hier zeigt sich der **nachhaltige Einkaufsvergleich**. Die Luft ist dick, die Menschenmassen drängen sich zwischen den Auslagen von Fast-Fashion-Ketten, und die Abfallberge hinter den Geschäften sind nicht zu übersehen. Westfield setzt hier auf längst überfällige Maßnahmen: überdachte Recyclingstationen, LED-Beleuchtung in allen Passagen und ein ambitioniertes Zero-Waste-Programm für seinen Food Court.
Wer hierher will, sollte den **Einkaufsguide** studieren. Die meisten Geschäfte öffnen täglich um 10 Uhr, schließen aber bereits um 20 Uhr – eine echte Herausforderung für Nachteinkäufer. Highlight des Jahres ist das „Winter Light Festival“, das von November bis Januar die Straße in ein magisches Lichtermeer taucht – ein Event, dasTouristen und Einheimische gleichermaßen in seinen Bann zieht.
Sucht man nach Schnäppchen, führt kein Weg an den **günstigen Shopping-Tipps** vorbei. Oxford Street bietet besonders im Bereich Tottenham Court Road und rund um den Oxford Circus versteckte Bargain-Ecken. Läden wie Primark und TK Maxx sind hier ansässig und ziehen mit absurden Preisen die Massen an.
Gegenüber zu Oxford Streets historischer Pracht thront Westfield London wie ein futuristischer Raumhafen in Shepherd’s Bush. Seit seiner Eröffnung 2008 hat sich das Einkaufszentrum zu einem der beliebtesten Retail-Hubs Europas entwickelt. 2026 gleicht es einem lebendigen Organismus, in dem sich Menschen, Marken und Technologien verschmelzen.
Die Frage nach den **Outlet-Stores** ist hier eindeutig: Westfield zieht mit einer beeindruckenden Auswahl. Im Untergeschoss des „Westfield Village“ findet man vom Premium-Outlet von Skims über die Outlet-Ecken von Office und Misspap bis hin zu einer neu eröffneten Outlet-Zone für Sportmode von Lululemon und Adidas.
Für Familien ist **Westfield** die unbestrittene Wahl. Der „Kids Play Area“ im Erdgeschoss ist ein Mehrzweckraum mit interaktiven Spielzonen, Babybecken und Hochstühlen – ein Segen für erschöpfte Eltern. Dazu kommen 15 % Familienrabatte bei über 30 teilnehmenden Geschäften.
Wer sich vorab einen Eindruck verschaffen will, findet bei beiden Zentren **virtuelle Rundgänge**. Westfields 360°-Erlebnis auf der neuen Meta-Plattform erlaubt es, von der Food Court bis zur Rooftop-Terrasse zu „wandern“, ohne auch nur einen Schritt zu setzen.
Der Kampf um den **besten Food Court** ist hier intensiv. Oxford Street punktet mit einem kleinen, aber feinen Angebot an unabhängigen Läden – etwa dem israelischen Falafel-Tempel „Mangerie“ oder dem japanischen Sushi-Restaurant „Sushi Daily“. Doch Westfield setzt ganz auf Quantität und Vielfalt: elf Stockwerke voller Essensoptionen.
Der **Weg mit der U-Bahn** ist simpler, als viele denken. Steigt man an der Oxford Circus Station aus der Central Line, geht man Richtung Westbound zur Marylebone High Street und nimmt die Central Line bis Shepherd’s Bush Market. Von dort sind es nur fünf Minuten Fußweg zum Eingang von Westfield.
Auch hier ist **Westfield** der Sieger – nicht nur wegen seiner Outlet-Zone, sondern auch wegen seiner „Deals Week“, die viermal im Jahr stattfindet. Während dieser Phase bieten über 200 Geschäfte bis zu 70 % Rabatt.
2026 stehen wir vor einer klaren Dichotomie: Oxford Street mit ihrer rohen, unkontrollierten Energie, ihrer geschichtsträchtigen Pracht und ihrem unerschöpflichen Angebot an Luxus und Schnäppchen. Und Westfield, dieses perfektionierte, klimatisierte Universum, das Familien, Foodies und Outlet-Jäger gleichermaßen begeistert.
Ich persönlich? Ich kehre immer wieder nach Oxford Street zurück – für das Gefühl, Teil einer lebendigen Stadt zu sein, für die Geschichte in jedem Stein, für den Geruch von altem Holz und frischem Kaffee in den kleinen Hideaways zwischen den Megastores. Doch wenn ich Zeit habe, Kinder dabei sind oder ich nach konzentrierten Schnäppchen suche, ist Westfield meine Zweitwahl.
Beide Orte sind unersetzlich. Beide haben sie ihre Dämonen und ihre Engel. Doch das wahre Geheimnis Londons ist vielleicht gerade darin, dass es Raum für beides lässt – für die Vergangenheit und die Zukunft des Einzelhandels, für Luxus und Notgefallenheit, für Chaos und Ordnung.
Und so bleibt mir nur, dem Leser zu raten: Pack deine Taschen, nimm deine Karte, und entscheide selbst. Denn egal, für wen du dich entscheidest – Oxford Street oder Westfield – du wirst Teil einer Geschichte, die sich jeden Tag neu schreibt.