Wenn man London besucht, stellen sich Reisende oft die Frage: Wohin mit den Kindern? Ins lebendige, grünende London Zoo oder in die ehrwürdigen Hallen des Naturkundemuseums? Als jemand, der beide Attraktionen in den letzten zehn Jahren mehrmals unter die Lupe genommen hat – manchmal mit kreischenden Nießen im Schlepptau, manchmal mit einem Glas Wein in der Hand –, fühle ich mich berufen, diese Entscheidung zu entwirren. 2026 wird kein Jahr der Stillstände sein, sondern ein Jahr des Neu Denkens – und das gilt auch für Londons zwei Wahrzeichen der Bildung und Unterhaltung.
Der London Zoo in Regentenpark ist mehr als ein Zoo – er ist ein pulsierendes Ökosystem, in dem Mensch und Tier auf Augenhöhe kommunizieren. Bei meinem letzten Besuch im April 2026 (ja, ich war bereits vor Ort, um die Neuerungen zu testen) eröffneten sie gerade die „Canopy Walkway“, eine schwebende Holzbrücke, die Besucher mitten durch das Dach des Regenwaldhauses führt.
Für Familien mit Kindern unter zehn ist der Zoo oft die lebendigere Wahl. Die Interaktivität ist greifbar: Hier erklärt ein Tierpfleger nicht nur, sondern zeigt, wie ein Känguru hüpft, während du seinen Schatten auf deinem Schuh siehst. Der Zoo bietet zudem „Family Explorer Packs“ – Rucksäcke mit Aufgabenheften, die den Tag zu einer Schatzsuche machen.
Der Zoo hat seine Hochsaison von März bis Oktober. April und September bieten perfekte Bedingungen: mildes Wetter, weniger Menschenmassen und Tiere, die aktiv sind – Gorillas etwa sind bei Temperaturen um 18 °C besonders verspielt.
Lehrern sei gesagt: Der Zoo bietet „Curriculum-linked Workshops“ – etwa zu Artenvielfalt oder Klimawandel –, die direkt an britische Lehrpläne gekoppelt sind. Im Jahr 2026 testen sie neue Virtual Reality Stationen im Human Evolution Hall.
Das Naturkundemuseum an der Cromwell Road, South Kensington (SW7 5BD), ist ein Tempel der Stille und der Zeitreise.
Der Zoo verlangt 2026 £22,50 für Erwachsene (Early Bird Tickets online bereits ab £18) und £19 für Kinder. Der Eintritt ins Museum bleibt kostenlos, allerdings kostet die Dino Exhibition (bis Ende 2026) £15.
Beide Institutionen haben sich enorme Mühe gegeben. Im Zoo gibt es Rollstuhl-Sets mit Joystick-Steuerung für die Tierfahrten und Audiodescriptions für blinde Besucher.
Wer beides sehen möchte, sollte die London Explorer Pass nutzen – das bietet 30 % Rabatt auf beide und freien Eintritt in über 50 weitere Attraktionen.
Ich erinnere mich an einen Regentag vor zwei Jahren, als wir mit drei völlig übermüdeten Kleinkindern im Zoo waren. Die Paddington-Bären-Statue wurde zum Schlummerplatz.
Beide Orte sind Bildungsmaschinen, aber mit unterschiedlichen Getrieben. Der Zoo lehrt durch Emotion – das Quieken eines Ferkels, das Flattern eines Vogels.
Suchst du einen Abend zu zweit, der nicht in lautem Kinderlachen untergeht? Im Zoo bietet sich nach Einbruch der Dunkelheit der Moonlit Walk – ein geführter Spaziergang durch beleuchtete Gehege.
Wenn du mit kleinen Kindern reist, ist der London Zoo oft die lebendigere, mitreißendere Wahl – besonders bei gutem Wetter. Das Naturkundemuseum hingegen ist ideal für regnerische Tage, für tiefe wissenschaftliche Einblicke oder für Paare, die stille Momente schätzen.
Letztendlich ist es kein „Either/Or“, sondern ein „Und“. London bietet beides: Pulsierendes Leben und zeitlose Weisheit.
Und wenn du mich fragst? Ich nehme gern beide.