Es ist ein grauer Novemberabend, als ich am King's Cross Station aus dem Zug stolpere – die Luft riecht nach nassem Asphalt und gebratenen Keksen aus einem nahegelegenen Bahnhofscafé. Ich bin wieder in London, dieser Stadt, die einen nie wirklich loslässt, und schon jetzt stelle ich mir die Frage, die jedes Mal wenn ich meine Koffer packe schmerzt: „Soll ich dieses Mal die London Travel Card oder doch die Oyster Karte nehmen?“ 2026 hat sich das Verkehrssystem weiterentwickelt, aber die Grundfrage bleibt – und dieses Mal habe ich beschlossen, gründlich nachzuforschen.
Stellen wir uns die Oyster Karte als den weise alten Baum im Hyde Park vor – verwurzelt, erfahren, aber manchmal ein wenig langsam. Seit ihrer Einführung vor über zwei Jahrzehnten hat sie sich zum Herzstück des Londoner Nahverkehrs entwickelt. 2026 gilt weiterhin: Wer mit der U-Bahn, den Bussen, der DLR oder den Überlandstraßenbahnen unterwegs ist, kommt an ihr kaum vorbei.
Die Antwort hängt maßgeblich von der Dauer meines Aufenthalts ab. Für einen Wochenende-Besuch mag die Travel Card praktischer sein, aber für eine Woche oder länger? Da wird die Oyster Karte plötzlich zur schlauen Wahl. Warum? Weil sie sich flexibel aufladen lässt und man nicht für ungenutzte Tage bezahlt.
Seit 2024 hat sich der Prozess nahtlos in unsere Smartphone-Welten integriert. Mit der TfL-App oder über Apple/Google Pay kann ich mein Guthaben mit ein paar Tippen auffüllen. Der Prozess war so simpel wie eine Nachricht an eine Freundin zu schicken.
Die Travel Card hingegen ist wie ein gut geplantes Wochenende – alles ist im Voraus gebucht, und man weiß genau, was man bekommt. Sie ist ein festes Ticket mit festgelegten Gültigkeitstagen: Ein-Tag, Drei-Tag oder Sieben-Tag.
2026 gelten weiterhin die neun Travel-Zonen, aber die Preise sind leicht gestiegen. Eine Sieben-Tag-Card für Zonen 1-2 kostet nun 45 Pfund, während die Oyster-Karte für denselben Zeitraum bei regelmäßiger Nutzung oft günstiger ausfällt.
Mit der Travel Card kann ich problemlos vom Stadtzentrum zum Heathrow Airport fahren, egal ob mit der U-Bahn, dem Heathrow Express oder einem Bus. Keine Notwendigkeit, zusätzliche Tickets zu kaufen.
Contactless ist fantastisch für spontane Ausflüge, aber wenn man jeden Tag pendelt, kann die Oyster Karte immer noch günstiger sein – insbesondere bei bestimmten Buslinien oder dem Heathrow Express.
Für einen Tag in Windsor oder eine Tour nach Cambridge ist Contactless nahezu perfekt. Ich habe letztes Frühjahr einen Ausflug nach Brighton gemacht – die Strecke mit dem Zug von Victoria Station war mit Contactless bezahlt.
Für längere Aufenthalte (ab einer Woche) ist die Oyster-Karte fast immer die Gewinnerin. Mit ihr kann ich mein Guthaben nach und nach aufladen.
Seit 2025 bietet TfL ein monatliches Abomodell an, das sowohl für die Oyster als auch für Contactless-Kunden verfügbar ist – ideal für Pendler.
Nach einer Woche des Testens bin ich zu einem klaren Ergebnis gekommen:
• Kurzbesucher (weniger als 4 Tage): London Travel Card
• Längere Aufenthalte (ab einer Woche): Oyster Karte + Contactless
• Alle: Ein Kontingent an Contactless-Fahrten für spontane Momente
Adresse: The Stratford Centre, Montford Street, Stratford, E15 1AZ
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:00–20:00 Uhr, Sa 9:00–17:00 Uhr
Adresse: Heathrow Airport, Terminal 2/3
Öffnungszeiten: Täglich 6:00–23:00 Uhr
Adresse: King’s Cross St. Pancras, EC1V 2NS
Öffnungszeiten: 24 Stunden geöffnet
London verändert sich ständig – und mit ihm das System, mit dem man sich fortbewegt. Ob man sich für die alte, vertraute Oyster entscheidet oder der Travel Card den Vortritt lässt – am Ende ist es die Freiheit, sich durch diese unglaubliche Stadt zu bewegen, die den Aufenthalt unvergesslich macht.