Es ist ein warmer Frühlingsnachmittag, und ich stehe an der Serpentine-Brücke in Hyde Park, wo das leise Plätschern des Wassers sich mit dem Lachen von Kindern, die auf den grünen Wiesen toben, vermischt. Die Luft riecht nach frischem Gras und blühenden Rhododendren, und für einen Moment vergesse ich, dass ich eigentlich hier bin, um einen Vergleich zu schreiben. Doch Londons zwei berühmteste Parks – Hyde Park und Regent’s Park – sind mehr als nur Grünflächen. Sie sind Lebenselemente, atmende Chroniken der Stadt, und 2026 wird sich daran nichts ändern. Aber welcher ist wirklich schöner? Lassen Sie uns gemeinsam durch die Bäume spazieren und die Antwort finden.
Wenn man London besucht, ist ein Picknick fast schon ein Ritual. In Hyde Park finde ich meine Lieblingsstelle immer am nordöstlichen Ende des Hyde Park Lakes, nahe der Bridge Road. Hier breitet sich eine weite Wiese aus, die im Sommer von Sonnenblumen und Wildblumen gesäumt ist. Die Sonne steht hoch, und der Blick auf die schwimmenden Enten auf dem See ist einfach unvergesslich. Die Wiese ist groß genug, um sich mit einer Decke auszubreiten, und gleichzeitig nah genug am Wasser, um das Platschen zu hören.
Adresse: Hyde Park Lake, Bridge Rd, London W2 2UH | Öffnungszeiten: 24/7, Toilettenanlagen täglich 7:00–19:00
Regent’s Park hingegen hat seinen magischen Ort im Inner Circle, wo die altertümliche Architektur des Zoos und die üppigen Rasenflächen eine fast palastartige Atmosphäre schaffen. Hier kann man sich unter den riesigen Weidenbäumen niederlassen, während Kinder im nahegelegenen Spielplatz toben. Der Vorteil? Die Wiese ist etwas abseits der Hauptwege, also seltener überlaufen.
Adresse: Regent’s Park Inner Circle, London NW1 4NU | Öffnungszeiten: Parkanlage rund um die Uhr, Zoo täglich 10:00–18:00 (außer Dez.–Feb., dann 10:00–17:00)
In Hyde Park liebe ich die Route, die vom Speakers’ Corner entlang des Hyde Park Gardens bis zur Kensington Gardens Mews führt. Diese Strecke führt Sie vorbei an historischen Brunnen, versteckten Gärten und der atemberaubenden Serpentine Gallery. Der Weg ist leicht begehbar, und die Baumbestandenen Pfade spenden genug Schatten, um an heißen Tagen Erfrischung zu bieten.
Regent’s Park lockt mit seiner großen, kreisförmigen Promenade, die Sie durch Blumengärten, den Zoo und die Primrose Hill-Aussicht führt. Besonders im Frühling, wenn die Tulpen blühen, fühlt sich der Rundweg an wie ein lebendiger Gemäldegalerieleiter.
In Hyde Park ist der Play Area bei der Kensington Palace Roundabout ein absoluter Magnet. Klettergerüste, Sandkästen und ein kleiner Teich zum Entenfüttern warten hier. Nicht weit entfernt liegt das Kensington Gardens Paddle Boat Lake für aufblasbare Boote (ab 3 Jahren).
Öffnungszeiten: Täglich 10:00–17:00, Bootsverleih 10:00–16:00
Regent’s Park bietet mit seinem Zoo und dem Children’s Farm Garden einzigartige Erlebnisse. Interaktive Stationen lassen Kinder Ziegen füttern oder Kaninchen streicheln. Der Zoo ist einer der ältesten Kinderzoos der Welt.
Öffnungszeiten des Zoos: Täglich 10:00–18:00 (letzter Einlass 17:00)
In Hyde Park erblühen die Cherry Blossom Trees am Elser Park typischerweise Ende März bis Anfang April. Später leuchtet der Rosengarten im Kensington Gardens im Mai in einem Feuerwerk aus Rot, Gelb und Weiß.
Regent’s Park hat seinen Höhepunkt im Juni, wenn die Tulpenfelder im Inner Circle erblühen. Über 200 Sorten zeigen sich in sorgfältig angelegten Beeten. Die Azaleen im Queen’s Garden blühen von Ende April bis Mitte Juni.
Hyde Park ist quasi umgeben von U-Bahn-Stationen: Hyde Park Corner (Victoria Line), Marble Arch (Central Line) und Knightsbridge (Piccadilly Line) liegen alle maximal 10 Gehminuten entfernt. Busse wie der 14, 38 oder 414 halten direkt an den Parkeingängen.
Regent’s Park erreicht man am schnellsten über Baker Street (Circle, Hammersmith & City, Jubilee Lines) oder Marylebone (Metropolitan Line). Der Bus 2 oder 30 hält direkt am Regent’s Park Entrance.
Laut den neuesten Daten der Metropolitan Police gilt Regent’s Park als etwas sicherer, vor allem abends. Die Beleuchtung entlang der Hauptwege ist besser, und die Präsenz von Parkwächtern ist regelmäßiger. Hyde Park hat aufgrund seiner Größe und der beliebten Veranstaltungsorte gelegentlich höhere Taschendiebdaten – besonders um den Speakers’ Corner.
Hyde Park bietet mit dem Hungerford Hill Dogs’ Walk eine Oase für Vierbeiner. Hier können Hunde ohne Leine toben. Adresse: nahe der Westminster Bridge Entrance.
Regent’s Park hingegen verfügt über die Park Road Dogs’ Area – eine abgegrenzte Zone mit Trinkstellen und Picknicktischen. Die Nähe zum Zoo macht den Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis für den vierbeinigen Begleiter.
In Hyde Park ist der Kensington Palace View von der Serpentine Bridge unverzichtbar. Bei Sonnenuntergang spiegelt sich der Palast im Wasser. In Regent’s Park führt kein Weg am Primrose Hill Overlook vorbei – ein 360°-Blick über den Zoo und die Blumenrundungen.
Hyde Park ist die Bühne für Großereignisse wie Winter Wonderland (Nov–Jan) und die Hyde Park Sonar-Festival im Sommer. Regent’s Park glänzt mit intimeren Formaten: Das Open-Air-Theatre (Juni–September) zeigt Klassiker wie „A Midsummer Night’s Dream“.
Hyde Park bewahrt mit dem Princess Alice Memorial (nahe dem Marble Arch) ein stilles Denkmal. Regent’s Park birgt mit dem Temple of the Order of Souls ein fast vergessenes Denkmal für friedenssuchende Künstler. Der Zoo selbst ist ein historisches Denkmal – gegründet 1828.
Hyde Park und Regent’s Park sind nicht Gegner, sondern Geschwister. Der eine ist das wilde Herz, der andere die gepflegte Eleganz. 2026 wird nichts daran ändern – außer vielleicht, dass die Blumen noch prächtiger blühen und die Spaziergänger noch bewusster die Stille schätzen.
Ob Sie Picknicks unter Kirschblüten verbringen, mit Ihrem Hund durch grüne Weiten streifen oder einfach nur den Wind in den Bäumen hören möchten: Beide Parks bieten, was die Seele braucht. Vielleicht kommen Sie, wie ich, zu dem Schluss, dass man beide braucht – um Londons Grün in all seinen Facetten zu spüren.
Und wenn Sie das nächste Mal durch die Tore schreiten, denken Sie daran: Es geht nicht darum, einen Park zu wählen, sondern darum, den Moment zu wählen, in dem Sie ihn lieben lernen.