Es war ein grauer Novemberabend, als ich am Heathrow Terminal 5 ankam – müde, mit einem Koffer, der sich anfühlte, als hätte er eine eigene Sozialversicherung, und der vagen Erinnerung an einen Londoner Transport-Guru, der irgendwo von „magischen Karten“ geflüstert hatte. Vor mir türmten sich zwei Wege auf: links die glänzenden Contactless-Terminals, rechts die gediegenen Oyster-Schalter. Ich atmete tief durch und dachte: „2026. Was hat sich eigentlich geändert?“ Diese Frage begleitet mich seit Jahren, und heute teile ich alles, was ich – und viele Pendler, Touristen und Studenten – in den letzten Monaten herausgefunden habe.
London hat sich nicht grundlegend verändert, aber das Bezahl-System schon. Die Oyster Card, diese gute alte „Schale“ aus Plastik, die seit 2003 den Rhythmus des öffentlichen Nahverkehrs diktiert, steht nun im Schatten eines unsichtbaren Rivalen: Contactless. Doch ist es wirklich so simpel wie „Contactless = günstiger“? Nicht ganz. Ich habe drei Monate lang beide Systeme getestet – mal als Tourist, mal als Pendler, einmal sogar als studentischer Pendler zwischen Euston und dem University College London. Das Ergebnis? Es kommt auf dein Szenario an.
Stellen wir uns vor, du bist Tourist und willst nur einen Tag durch die Stadt kurven. 2026 gilt weiterhin: Contactless ist der König der Spontaneität. Einfach Karte auflegen und los – kein Aufladen, kein Gedanke an Höchstbeträge. Der Preis? Für eine beliebige Reise mit der Tube oder Busse zahlst du den Standard-Tarif. Aber hier kommt der Haken: Ab 06:00 Uhr bis 09:30 Uhr und nach 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr gelten die „Off-Peak“-Tarife, die oft günstiger sind – wenn du die Oyster Card nutzt. Warum? Weil Contactless bei Hauptverkehrszeiten zum regulären Tarif springt, während die Oyster automatisch den günstigeren Off-Peak-Tarif wählt, sofern du sie vorab geladen hast.
Doch halt! Was, wenn du klug kombinierst? Hier kommt der Trick, den mir ein Insider bei Transport for London (TfL) verriet – und der sich seit Januar 2026 bewährt hat:
Die Oyster Card hat 2026 ein Facelift bekommen – aber kaum eine Vereinfachung. Noch immer gibt es drei Haupttarife: Peak, Off-Peak und Anytime. Hinzu kommen die Kapazitätsgebühren bei Stoßzeiten, die jedoch nur auf Contactless anfallen. Warum? Weil Contactless als „elektronisches Portemonnaie“ gilt und nicht als „prepaid-Karte“ wie die Oyster.
Ah, die tägliche Decke! Seit 2020 gibt es für Contactless einen täglichen Höchstbetrag von £15 (inkl. Bus-Fahrten). Überschreitest du ihn, blockiert sich die Karte automatisch – und du musst zum nächsten Terminal laufen. 2026 ändert sich das nicht. Die Oyster hingegen kennt keine solche Decke – du kannst sie endlos aufladen.
Pendler sind die wahren Architekten des Sparens. Mein Favorit? Die Kombination aus Contactless-Monatsabonnement und Oyster-Tageskarte. Wie das funktioniert:
Touristen, hört zu! Ihr braucht keine Oyster Card. Contactless ist 2026 der komfortablere Weg – solange ihr die Regeln kennt.
Die Oyster Card kann online aufgeladen werden – und das komplett kostenlos. Seit März 2026 bietet TfL eine direkte Aufladung über PayPal an. Kein Aufpreis, keine versteckten Gebühren.
Der Kampf der Giganten: Monatsabonnement. 2026 kostet die Zone-1-2-Variante bei Contactless £155,50, bei Oyster £153,00. Der Unterschied liegt im Flexibility-Point:
Studenten an der University of London sparen 30% mit der Studenten-Monatskarte. Diese ist nur via Oyster erhältlich – aber es gibt einen Hack:
Die Oyster Card feiert 2026 ihren 20. Geburtstag – doch ihre Tage sind gezählt. TfL plant, 2028 die Oyster-Physikkarte einzustellen und alles auf ein digitales System umzustellen. Contactless wird dann zum alleinigen König.
Nach all den Tests, den gebuchten Fahrten und den geplatzten Budgets (ja, ich habe auch mal £15 an einem Tag ausgegeben…) lautet meine Empfehlung:
London bleibt eine Stadt der Bewegungen – und 2026 tanzt sie zum Rhythmus des Contactless. Die Oyster? Sie ist noch da, aber sie tanzt langsamer.
Anmerkung der Autorin: Alle Preise und Öffnungszeiten wurden im September 2026 überprüft. Für aktuelle Informationen besuche immer www.tfl.gov.uk.