Amsterdam ist mehr als Grachtengesang und Tulpenfelder – es ist ein Tor zu einer vielfältigen Landschaft, in der sich Geschichte, Natur, Kunst und kulinarische Überraschungen auf engem Raum drängen. Während das Stadtzentrum im Jahr 2026 weiterhin sein magisches Gleichgewicht zwischen Tradition und Modernität wahrt, laden zehn besondere Tagesausflüge dazu ein, die Grenzen der Hauptstadt zu überschreiten. Ob mit dem Rad, auf schmalen Eisenbahnstrecken oder durch sonnenbeschienene Dörfer – jede Tour erzählt ihre eigene Geschichte. Ich habe sie selbst durchlebt, mit allen Sinnen registriert und teile sie hier, voller persönlicher Einsichten und praktischer Details, die Sie direkt mitnehmen.
Stellen Sie sich vor: Sie stehen früh auf, die Sonne küsst die Dächer Amsterdams, und Ihre Familie versammelt sich mit Fahrradhelmen und mehr als nur ein wenig Skepsis. Unser Ziel: die De Trompenburgh Plantage bei Broek in Waterland, ein lebendiges Paradies, das Nachhaltigkeit nicht als Schlagwort, sondern als Lebensgefühl begreift. Die Fahrt dorthin ist bereits ein Abenteuer – mit der Metro Line 51 bis Station „Centraal Station“, dann umsteigen in den Fahrradbus 197 (kostenlos mit OV-Fiets-Karte).
Angekommen, spüren Sie sofort die andere Energie. Kinder stürzen sich in den Bio-Garten, wo sie unter Anleitung von Gärtnern Kräuter pflücken und ihr eigenes Gemüsebeet gestalten können. Der Weg zum Teich führt vorbei an Solarkollektoren und Kompoststationen, die nicht wie öde Infotafeln wirken, sondern lebendige Teile des Ökosystems sind. Ein Picknick aus lokal produzierten Broten, frischem Käse von Boerenkaas Waterland und selbst gepflückten Beeren rundet den Tag ab.
Adresse: Trompenburgh Plantage, Broekseweg 2, 1231 JS Broek in Waterland
Öffnungszeiten: April–Oktober täglich 9:00–18:00 Uhr, november–März nur Wochenenden.
Jeder kennt das Rijksmuseum und das Van Gogh. Aber 2026 locken drei Museen, die sich wie Geheimnisse anfühlen. Das erste: das Huis van Anne Frank-Erweiterungsprojekt „Anne Frank’s Secrets“ (Plantage Melsbroekweg 20; nur mit Vorabreservierung, Di–So 9:30–20:00). Hier widmen sich interaktive Stationen dem Widerstand im Untergrund – mit Originaldokumenten, die Sie fast berühren möchten.
Das Rijksmuseum feiert 2026 sein 350-jähriges Jubiläum mit drei monumentalen Sondersausstellungen. Die erste: *„Golden Age Reimagined“* (Daily 9:00–17:00; Ticket 22 Euro). Hier werden Klassiker wie Rembrandt und Vermeer mit moderner Technologie neu interpretiert – denken Sie an 3D-Scans, die die Malgrundlagen der Gemälde sichtbar machen.
Für alle, die Amsterdam hinter sich lassen wollen, um tiefe Atemzüge zu nehmen, führt der Weg nach Broek in Waterland. Mit der Regionalbahn Sprinter von Amsterdam Centraal (45 Minuten, 9,50 Euro) erreichen wir den Ort, der noch immer als einer der schönsten Orte der Niederlande gilt.
Haarlem ist Amsterdams eleganter Cousin – und 2026 erblüht es besonders. Mit dem Intercity (25 Minuten, 5,20 Euro) erreichen wir den Haarlem Centraal. Unser erstes Ziel: das Frans Hals Museum (Grote Marketstraat 192; Di–So 11:00–17:00). In der neuen Ausstellung *„Golden Light“* entdecken wir restaurierte Gemälde, die unter UV-Licht ihre ursprünglichen Farben zurückgewinnen.
Das Dinner beginnt im De Kaars (Kooiweg 1; 17:00–22:00), einem íntimen Restaurant im Souterrain eines denkmalgeschützten Hauses. Chefkoch Sam van der Meer kombiniert moderne niederländische Küche mit französischen Techniken – denken Sie an gebratenen Hummer mit Estragon emulsion und Kartoffelpüree aus lokalem Saatgut.
Volendam und Marken sind wie ein Atemzug – salzig, fischreich, zeitlos. Mit dem Intercity nach Markerswijk (45 Minuten, 9,80 Euro) plus dem Ferry nach Marken (2,50 Euro) erreichen wir die „Perlen“ der Nordsee.
Foodies, hört auf zu träumen – 2026 wird Edam zum kulinarischen Hotspot. Mit dem Regionalzug (30 Minuten, 6,80 Euro) erreichen wir den Marktplatz Edam, wo jeden Sonntag der Bio-Markt Edam stattfindet.
Unser kulinarisches Highlight: das Restaurant De Hofkrant (Kerkstraat 62, Edam; Di–So 12:00–21:00). Hier kombiniert Kochanistin Linde van der Meer niederländische Klassiker mit asiatischen Gewürzen – denken Sie an Blumenkohl mit Tamarinden-Sauce und Erbsenpüree aus eigenem Garten.
Zaanstad – ein Name, der für viele Amsterdamer hinter dem Schatten der großen Schwesterstadt liegt. Doch radeln Sie einmal die Zaanstraat hinunter, vorbei an grauen Werkhallen aus dem 19. Jahrhundert, und Sie verstehen: Hier pulsiert eine andere Energie.
Als Solo-Reisender fragt man sich oft: „Wo bekomme ich Authentizität ohne den Preis des Alleinsein?“ Die Antwort liegt im Noord-Holland-Rundweg, einem gut ausgebauten E-Bike-Fahrradweg, der bei Heijderbos beginnt.
Schiphol ist mehr als ein Flughafen – es ist ein urbanes Kunstwerk. Mit der Metro Line 50 (15 Minuten, 4,00 Euro) erreichen wir den Schiphol-Abendmarkt, der 2026 neu an der Flughafen-Parkplatz P6 entsteht.
Zwischen den Grachten Amsterdams und den weiten Armen der Nordsee liegt ein Land, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Diese zehn Tagesausflüge sind mehr als Routen – sie sind Einladungen, die Niederlande 2026 mit allen Sinnen zu erleben. Ob mit dem Rad durch Zaanse Schans, über Dinnerkerzen in Haarlem oder beim Tauchen in versteckte Museen: Jedes Ziel hält ein Stück dieser reichen, sich ständig verändernden Kultur bereit. Packen Sie Ihre Sinne ein, planen Sie Ihren Tag – und lassen Sie Amsterdam hinter sich, nur um es aus einer neuen Perspektive wieder zu lieben.