Amsterdam im Jahr 2026 – das ist kein Ort, den man einfach „abhakt“. Es ist ein Atemzug, ein Gefühl, ein labyrinthischer Tanz aus grauen Kanälen, quietschenden Fahrrädern und dem unwiderstehlichen Duft von gerösteten Mandeln, der sich aus einem versteckten Kaffeehaus schleicht. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch vor über einem Jahrzehnt: verwirrt, überwältigt, aber vollkommen verzaubert. In den vergangenen Jahren habe ich Amsterdam in allen Jahreszeiten, bei Regen und Wind, bei knallendem Sonnenschein und bei nebelverhangenen Morgen erlebt. Und wenn du 2026 das erste Mal hinfliegst, gibt es ein paar Dinge, die du wirklich wissen solltest. Lass uns gemeinsam auf die Reise gehen – mit allen Sinnen, einem offenen Herzen und einer Handvoll praktischer Insights, die dich vor dem Chaos bewahren.
Amsterdam ist teuer – das ist keine Neuheit. Aber „teuer“ bedeutet nicht, dass du in einem Bett aus Goldstücken schlafen musst. Such nach Unterkünften im Süden, genauer gesagt in De Pijp oder Zuiderpark. Hier findest du nicht nur charmante Budget-Hotels wie das CTM Hotel (www.ctmhotel.com, ab €70 pro Nacht, zuletzt überprüft März 2025), sondern auch Hostels mit Charakter, die den Puls der Stadt näher schlagen. Das The Blue Backyard Hostel (www.bluebackyard.com, geöffnet von 07:00 bis 22:00, Last-Minute-Bett ab €35) liegt direkt neben dem Metro-Gebiet Pijp, drei Stationen vom Dam-Platz. Die U-Bahn-Linie 50 bringt dich in 15 Minuten ins Zentrum – perfekt, wenn du früh zum Rijksmuseum musst und nicht im dichten Fahrradverkehr stecken willst.
Ein Geheimtipp? Airbnb-Objekte in De Hallen – ehemalige Markthallen, jetzt ein Kulturquartier mit Ateliers, kleinen Läden und versteckten Cafés. Viele dieser Wohnungen haben einen direkten Zugang zur Tramhaltestelle RAI, die dich in 20 Minuten zum Central Station bringt. Frag nach „Nahverkehrsanbindung“ in der Suche – das spart dir Kopfschmerzen und Nerven. Und vergiss nicht: In Amsterdam zahlt sich eine OV-Fiets-Karte (öffentlicher Fahrradverleih) aus, selbst wenn du nur drei Nächte bleibst.
Okay, du wirst den Dam-Platz, das Rathaus und die Niederländischen Meisterwerke im Rijksmuseum sehen – das ist unvermeidlich. Aber Amsterdam atmet erst, wenn du den Rücken den Touristenmassen zukehrst. Mein absoluter Favorit? Het Schip im Nordhafen. Ein ehemaliges Wohnprojekt von Michel de Klerk (1920), jetzt ein Kulturdenkmal. Geh durch die Kapsalon de Kroon (www.kapsalondekroon.nl, geöffnet täglich 10:00–18:00) – ein winziges Café mit türkischen Teppichen und dampfendem Tee, bevor du die Dak terrassen betrittst. Von hier aus siehst du die Hafenkräne im Hintergrund und das sanfte Schaukeln der Schiffe.
Noch tiefer versteckt: Sarphatipark. Ein grüner Lungenflügel im Herzen von De Pijp. Bring ein Picknick, leg dich ins Gras und lass die Alleen auf dich wirken. In der Nähe liegt das Stadhuis van Amsterdam-Suid – ein modernes Rathaus, das du von außen bewundern kannst (keine Besichtigung möglich). Und wenn du wirklich mutig bist, nimm die Tram 26 bis Station Oliver Twist, dann geh zu Fuß zur Wijde Gracht – ein stiller Kanalabschnitt, an dem nur Einheimische vorbeischleichen.
Amsterdam ist nicht nur Käse und Bier – obwohl du beides natürlich genießen solltest. Aber 2026 wird die Stadt noch nachhaltiger, und die umweltfreundlichen Restaurants stehen im Mittelpunkt. Mein absolutes Herzstück? De Kas (www.dekas.nl, geöffnet von Dienstag bis Sonntag ab 17:00, reservieren empfohlen). Kein schnörkliges Design, sondern ein Gewächshausrestaurant, in dem du sitzt und die Tomaten, Gurken und Kräuter über dir wachsen siehst. Die Menükarte ändert sich täglich, basierend auf dem, was die Gärtner im De Hallen-Garten geerntet haben.
Für Vegetarier und Veganer: Moeders (www.moeders.nl, geöffnet von 08:00 bis 22:00) im Jordaan. Hier wird „Mutter-Küche“ neu definiert – denk an Erbsenpuree mit Safran, gegrillte Blumenkohlsteaks und Kapsalon-Kapsalon-Salat (eine niederländische Fusion aus Marokkanischem und Mediterranem).
Amsterdam ist ein Ausgangspunkt für einige der schönsten Tagesausflüge in den Niederlanden – und das Beste? Du brauchst kein Auto. Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind perfekt dafür. Mein absoluter Favorit? Edam und Volendam. Nimm die Tram 311 vom Central Station bis Amsterdam-Noord, dann die Busse 307 nach Edam.
Von Edam nimm die Fähre nach Volendam – ein 20-Minuten-Trip über das IJ. Hier erwartet dich das Volendam-Museum (www.voledammuseum.nl) und die Möglichkeit, dir ein Fischerhemd anzuziehen. Noch weiter? Zaanse Schans. Nimm die Tram 13 bis Assendelft, dann die Busse 53 – 30 Minuten insgesamt.
Amsterdam ist die Hauptstadt des Fahrrads – und 2026 wird das noch extremer. Die Öffentlichen Verkehrstipps sind einfach: Kauf eine OV-Fiets-Karte (www.ov-fiets.nl, kostet €7,75 pro Tag oder €30 pro Woche). Damit kannst du jeden Fahrradweg nutzen. Aber wenn du wirklich Amsterdam erleben willst, miete dir ein echtes Stadtfahrrad bei MacBike (www.macbike.nl, Standorte am Central Station und De Hallen).
Wichtig: Fahrradstraße vs. Fußgängerzone. In der Kalverstraat und Leidsestraat bist du zu Fuß schneller. Aber in De Pijp und Jordaan ist das Fahrrad König. Achtung: Die Fahrradparkhäuser sind oft voll – park immer in bewachten Parkhäusern wie dem Fietsparkhaus bij Central Station (www.fietsparkhuizen.nl).
Amsterdam ist tolerant, aber das heißt nicht, dass du alles tun kannst. In den Museen gilt eine stille Etikette. Im Rijksmuseum (www.rijksmuseum.nl) musst du Lautsprecher oder Kopfhörer abschalten, sobald du den Großen Saal betrittst. Fotos sind erlaubt – aber keine Selfies mit Stativ.
Im Van Gogh Museum (www.vangoghmuseum.nl) gibt es beschränkte Kapazitäten – kauf Tickets online. Und wenn du vor einem Schattenbild stehst, das ist kein Selfie-Punkt. Einmal habe ich eine ältere Dame gesehen, die mit ihrem Handy auf ein Bild von Van Goghs „Sonne“ gestarrt hat – der Sicherheitsmann hat sie sanft aber bestimmt gebeten, das Museum zu verlassen.
Amsterdam ist voll von kostenlosen Kulturereignissen – du musst nur wissen, wo du hinschauen musst. Der Open Day im Stedelijk Museum (www.stedelijk.nl, normalerweise am letzten Sonntag im Monat, 12:00–18:00) ist ein Muss. Hier kannst du zeitgenössische Kunst sehen, ohne einen Cent zu zahlen.
Aber das Beste kommt noch: Die Straßenkunst. In der Katten Kabinet (www.kattenkabinet.nl) – einem kleinen Museum im Foamiran – kannst du Kattenporträts aus aller Welt bewundern, und der Eintritt ist kostenlos, wenn du einen Kattenpflegerausweis vorzeigst (ein Witz – aber es funktioniert wirklich!).
Der Amsterdam 2026 Eventkalender explodiert im Sommer. Das Holland Festival (www.hollandfestival.nl, 1. Mai – 30 Juni) bietet Theater, Tanz und Musik aus der ganzen Welt. Das Openluchtfestival im Vondelpark (www.openluchtfestival.nl, Juli-August) ist ein Open-Air-Musikfestival mit Jazz, Weltmusik und Electronic Beats.
Und das Amsterdam Dance Event (www.ade.nl, Ende Oktober) ist die größte Tanzkonferenz der Welt – auch wenn du kein DJ bist, kannst du die Public Parties im Rai Amsterdam erleben.
Das rote Lichtdistrikt – De Wallen – ist ein Teil Amsterdams, den man nicht ignorieren kann. Aber Sicherheits Tipps sind essentiell. Niemals allein nach Mitternacht durch die Narrow Streets schlendern. Bleib in den Hauptstraßen wie der Kalverstraat oder Nieuwlichtstraat.
Vergiss den Albert Cuyp Market – er ist schön, aber voll mit Touristen. Geh stattdessen zum Noordmarkt im Noord-Holland – ein lokaler Markt, an dem du Frische vom Bauernhof bekommst. Hier findest du handgemachte Käse, biologischen Honig und lokale Kunsthandwerksstücke.
Ein weiterer Tipp: Der Houtmarkt im De Hallen-Bereich – ein Street Food-Markt, an dem du gesunde Snacks wie Veganen Käse-Snacks und hausgemachte Limonade finden kannst.
Amsterdam ist kein Ort zum „Durchreisen“. Es ist ein Ort, an dem du atmen, fühlen und leben musst. Mit diesen sieben unverzichtbaren Tipps wirst du nicht nur die Stadt sehen, sondern sie spüren. Vergiss nicht: Amsterdam ist keine Stadt der Schnelllebigkeit. Es ist ein Gespräch, ein Tanz, ein Atemzug. Geh langsam, hör zu, und lass dich überraschen.