Es ist schwer, sich Amsterdam vorzustellen, wie es sich im Jahr 2026 präsentiert – eine Stadt, die sich ständig verwandelt, sich anpasst und doch ihr ikonisches Flair bewahrt. Ich habe diese Stadt über ein Jahrzehnt lang erkundet, habe mich durch überfüllte Kanäle geschlängelt und mich in ihre ruhigen Ecken verirrt. Und wenn ich heute die Geheimtipps für 2026 preisgebe, dann sind es nicht nur Orte, die Sie vielleicht noch nicht kennen. Es sind Momente, die Sie tief mit der Seele Amsterdams verbinden werden, weit weg von den überlaufenen Touristenfallen, die die Stadt in den letzten Jahren so geprägt haben.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem Tisch, an dem das Licht der Gaslaterne sanft flackert, während der Duft von gerösteten Bohnen und frischem Gebäck durch die Luft zieht. Willkommen in „Café Op de Zand“, einem Juwel im Herzen von De Pijp, das selbst Einheimische nur flüsternd erwähnen. Dieses kleine, familiengeführte Café – in einem ehemaligen Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert untergebracht – hat keine Schilder, die auf sich hinweisen. Man findet es, indem man einfach der Geruchsspur folgt.
Hier trifft man nicht auf Guide-Bücher, sondern auf das wahre Amsterdam: Gespräche, die sich über Politik und Kunst drehen, und einen Kaffee, der von einem Röstmeister geröstet wird, der seine Bohnen wie alte Freunde kennt. Die Atmosphäre ist intim – vielleicht sitzt du neben einem pensionierten Dichter oder einer jungen Designerin, die ihr Portfolio auf einem Laptop ausbreitet.
Wer Amsterdam wirklich erleben will, muss sich von den Kanalbooten und dem Dam Plaza verabschieden. Stattdessen schlage ich Ihnen vor, einem der weniger besuchten Stadtteile zu folgen: dem Oosterparkquartier.
Hier, zwischen den historischen Kirchen und den modernen Loftwohnungen, pulsiert das Leben der Stadt in einem Rhythmus, den nur Einheimische kennen. Der „Markt am Water“, eine nicht-offizielle, wöchentliche Verkaufsstelle, die sich direkt am Ufer des Amstelkanals abspielt, bietet Fisch direkt vom Boot, Gemüse aus urbanen Gärten und handgefertigte Textilien von aufstrebenden holländischen Designern.
In einer Stadt, die sich zunehmend dem Klimawandel stellt, werden ökologische Unterkünfte kein Trend mehr sein – sie werden die Norm. Aber selbst in 2026 gibt es noch versteckte Perlen für alle, die mehr wollen als nur ein Eco-Zertifikat auf der Rezeption.
Mein Favorit? Das „Eco-Loft Noorderpark“, ein ehemaliges Lagerhaus aus den 1920er Jahren, das in ein Boutique-Hotel mit null Energieverbrauch umgewandelt wurde. Jedes Loft ist einzigartig – manche haben ihre eigenen Gärten auf dem Dach, andere verfügen über Solarzellen, die mehr Energie produzieren, als das Gebäude verbraucht. Die Wände sind mit Wärmedämmung aus recyceltem Pappmaschee isoliert, und das Wasser kommt aus einem eigenen Brunnen.
Wenn Sie die touristischen Märkte am Dam oder im Jordaan satthaben, dann ist der „Markt van de Werf“ Ihr neues Ziel. Versteckt im Industrial District, in einem ehemaligen Schiffswerkstattgebäude, ist dieser Markt weit mehr als nur ein Ort zum Einkaufen – er ist ein lebendiger Organismus der Stadt.
Suchen Sie nach „Hana’s Stand“ – eine kleine Ecke, in der eine 85-jährige Dame aus Indonesien ihre hausgemachten Tempe und Tempe-Rollen verkauft. Sie kennt jeden Kunden beim Namen und erzählt Anekdoten über ihre Heimat, während sie Ihnen ihre Gewürze erklärt.
Für alle, die Amsterdam hinter sich lassen wollen, ohne die Stadt zu verlassen, sind die nördlichen Ausflüge 2026 unverzichtbar. Mein absoluter Favorit? Die „Boshuis Reserve“, eine private Wald- und Sumpfreserve, die nur durch eine kleine Bootsfahrt von Amsterdam aus erreichbar ist.
Mit einem lokalen Guide fahren Sie durch stille Kanäle, vorbei an über 200 Jahre alten Weiden, bis Sie einen versteckten Landeplatz erreichen. Hier wartet ein Picknick aus Wildkräuter-Salat, geräucherte Forelle und Brot aus der Holzofenbäckerei direkt nebenan.
Versteckt in den Keller-Galerien von De Pijp zeigen junge Künstler ihre Werke in Räumen, die noch keine Museumskarte je erfasst hat.
In den Seitenstraßen von Frederik Hendrikbuurt verwandelt sich jeden Monat Mural-Kunst, wenn lokale Künstler ihre Geschichten auf die Wände setzen.
Das „Kaffeehaus De Klink“ in der Naussaustraat bietet langsames WLAN und mehr als genug Steckdosen – perfekt für Schriftsteller, die den Klang der Stadt als Hintergrundmusik brauchen.
Das „Festival van de Tuin“ im Vondelpark vereint lokale Bands, Theatergruppen und Street Food – kein Kommerz, reine Kreativität.
In der „Kokker“ im Oud-Zuid werden Gerichte wie „Haring met uitjes“ und „Stamppot“ zelebriert. Die Köchin Marleen arbeitet seit 30 Jahren im gleichen Lokal und kennt jede Zutat persönlich.
Amsterdam 2026 wird nicht stillstehen. Es wird sich weiterentwickeln, sich neu erfinden – aber die Seele der Stadt, ihre versteckten Winkel und die Menschen, die sie am Leben halten, werden immer da sein. Für alle, die bereit sind, leise zu lauschen, genau hinzusehen und den Mut haben, den ausgetretenen Pfad zu verlassen.